Stephan Stracke sprach mit Jan Herchenröder über die Entwicklung der KAT Akademie.

Wie entwickelt sich die Fluglotsenschmiede in Kaufbeuren?

Kaufbeuren/Berlin - Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) sprach mit dem Geschäftsführer der ATM Training GmbH, Jan Herchenröder, über die Entwicklung der KAT Akademie Allgäu, der Fluglotsenschmiede auf dem Kaufbeurer Ausbildungscampus.  

Stracke hatte sich maßgeblich und erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Fluglotsenausbildung der Bundeswehr 2015 an die Deutsche Flugsicherung vergeben worden war. Die ATM Training GmbH als Tochter der Deutschen Flugsicherung hat hier in unmittelbarer Nähe zum Fliegerhorst ihren Campus errichtet und bildet seit 2019 das Flugsicherungspersonal der Bundeswehr aus. Stracke hatte um das Gespräch vor Ort gebeten, um sich ein Update von Herchenröder zur aktuellen Entwicklung geben zu lassen.  

Wie Herchenröder berichtete, platzt der Campus sprichwörtlich aus allen Nähten. Neben der Ausbildung zum Fluglotsen, bietet die Akademie auch Fort- und Weiterbildungen rund um die militärische Flugsicherungsausbildung an. Die Nachfrage ist so groß, dass übergangsweise einige Klassen in eigens aufgestellte Container ausgelagert werden mussten. Auch Teile der Mensa sollen in den nächsten Monaten zu einem neuen Lehrsaal umgebaut werden, um den Anfragen durch die Bundeswehr gerecht zu werden. Insbesondere für die Fortbildungen und Auffrischungskurse setze man verstärkt auf Online-Formate, berichtete Herchenröder. Modernste Ausstattung und praxisnahe Ausbildungsmodule mit Towersimulatoren und einer 3-D-Datenbank, die die Flugplätze der Bundeswehr simuliert, können zu erwartende Situationen am späteren Arbeitsplatz realistisch abgebildet und das richtige Verhalten gezielt trainiert werden.  

Verändert habe sich das Ausbildungskonzept, das nun auf eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis setze. Auch das Profil des künftigen Flugsicherungspersonals sei heute ein anderes als noch zu Beginn der Arbeit der Akademie, teilte Herchenröder mit. Ein höheres Durchschnittsalter mit rund 30 Jahren und eine stärkere Differenzierung im Bereich der Vorbildung stellten weitere Herausforderungen für die erfolgreiche Arbeit der Akademie dar.  

"Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung unserer hohen Ausbildungsqualität", betonte Herchenröder. 36 Fluglotsen und 36 militärische Flugberater werden hier jährlich ausgebildet. Letztere unterstützen und beraten Piloten bei der Planung und Vorbereitung von Flügen und Einsätzen. Sie sind für die Prüfung und Übermittlung von Flugplänen auf Grundlage von nationalem und internationalem Luftrecht und Luftfahrtveröffentlichungen verantwortlich. Als echtes Novum bietet die Akademie für besonders geeignetes, militärisches Flugberatungspersonal nun auch die Weiterbildung zum militärischen Flugdienstberateroffizier an. Dieses neue Ausbildungskonzept in Kaufbeuren baut auf der militärischen Flugberaterausbildung auf, ist auch zivil voll anerkannt, und ist als Laufbahnlehrgang Voraussetzung für eine entsprechende Beförderung innerhalb der Bundeswehr. Dazu kommen Auffrischungskurse und Fortbildungen für Ausbilder, Prüfer und Supervisoren der Bundeswehr.  

Stracke zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung an der Kaufbeurer Akademie. "Die Ausbildung hier ist gerade jetzt gefragter denn je. Ich bin froh, dass der Campus in Kaufbeuren weiterwachsen kann und so den Anforderungen durch die Bundeswehr gerecht wird. Die Investition in modernste Technik zeigt, wie wichtig die Ausbildung von hochqualifiziertem Flugsicherungspersonal für die Zukunft unserer Landesverteidigung ist."