Gemeinsam mit Konrad Reiber und seiner Tochter Manuela Kunz tauschten sich Stephan Stracke, Bürgermeister Helmut Holzheu und sein Stellvertreter Anton Trautwein über die Herausforderungen für den Mittelstand in der Region aus.

Von Dorfgemeinschaftshaus bis Windenergie

Oberostendorf – Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) besuchte die Gemeinde Oberostendorf und tauschte sich hier mit dem Ersten Bürgermeister Helmut Holzheu, seinem Stellvertreter Anton Trautwein sowie dem Vorstand des Kommunalunternehmens Theobald Frank über aktuelle Projekte aus.

„Es ist mir ein wichtiges Anliegen, mich kontinuierlich über die Entwicklungen und Projekte in den Gemeinden in meinem Wahlkreis zu informieren und auszuloten, wo ich auf Bundesebene unterstützen kann“, so Stracke zu Beginn seines Gemeindebesuches.

Oberostendorf mit seinen Gemeindeteilen Unterostendorf, Gutenberg und Lengenfeld zähle aktuell mehr als 1.600 Einwohner. Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 90 Euro stehe die Gemeinde gut da, berichtete Holzheu. Mit dem 2008 gegründeten Kommunalunternehmen (KUO) habe die Gemeinde ein in seiner Art einzigartiges und tatkräftiges Instrument geschaffen, mit dessen Hilfe die Entwicklung des Ortes zielstrebig vorangebracht werde, betonte Holzheu. So habe man beispielsweise beim Neubau des Rathauses sehr erfolgreich Hand in Hand zusammengearbeitet und hier nicht zuletzt mit dem benachbarten Ärztehaus eine neue attraktive Ortsmitte geschaffen.

Wichtiges neues Projekt des KUO sei der Neubau des Feuerwehrhauses für die Freiwillige Feuerwehr Oberostendorf und die Ortsteilefeuerwehren Unterostendorf und Gutenberg. Daneben hat das KUO mehrere Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet konzipiert und betreibt sie ebenso wie die verschiedenen Stromtankstellen. „Gemeinsam haben wir uns das Ziel der CO2-Einsparungen auf die Fahnen geschrieben“, so Holzheu und Frank. Dies verfolge man auch bei den aktuellen Planungen zum Ausbau von Windenergie in Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Jengen. Wie Frank erklärte, sollen sechs Windräder entstehen. Ziel sei es, einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung zu leisten. „Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer umweltfreundlichen und zukunftsorientierten Energieversorgung“, lobte Stracke. Die Zusammenarbeit zwischen dem KUO, den Gemeinden und den Bürgern sei dabei von entscheidender Bedeutung, um dieses Ziel erfolgreich zu erreichen.  

Stracke besichtigte im Zuge seines Gemeindebesuches den Kindergarten St. Margareta. Vor Ort sprach er mit Kindergartenleiterin Martina Köpfle über die Pläne, die Kindertagesstätte weiter auszubauen und die Frage nach dem geeigneten Standort.  

Weitere Station war das neue Dorfgemeinschaftshaus Gutenberg, das im vergangenen Jahr den Bayerischen Staatspreis "Dorferneuerung und Baukultur" für das gelungene Konzept der Wiedernutzung des leerstehenden ehemaligen Mesner- und Lehrerhauses erhalten hat. Möglich geworden war das Projekt auch mit der beachtlichen Fördersumme von 1 Million Euro bei Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro aus den Mitteln der Dorferneuerung. „Das Haus ist ein großartiges Beispiel dafür, wie Bundes- und Ländermittel noch unter der unionsgeführten Bundesregierung sinnvoll für den Erhalt vitaler Dörfer eingesetzt wurden“, so der Abgeordnete. Er kritisierte klar, dass die Ampel nun ausgerechnet bei diesen Förderprogrammen den Rotstift ansetze.  

Über die Herausforderungen für den Mittelstand tauschten sich Stracke, Holzheu und Trautwein bei einem Besuch vor Ort bei der Reico Vital-Systeme GmbH mit Konrad Reiber und seiner Tochter Manuela Kunz aus. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Oberostendorf hat sich auf den Direktvertrieb von artgerechter und hochwertiger Tiernahrung spezialisiert. Neben Fach- und Arbeitskräftemangel bereite den Unternehmern derzeit vor allem der überbordende Bürokratismus und die Vielzahl an Vorschriften und Dokumentationspflichten größte Sorgen. Sie rannten damit bei Stracke offene Türen ein. „Die Bundesregierung hat bei einer Vielzahl von Entscheidungen die Industrie im Blick. Dies ist ein struktureller Nachteil für den Mittelstand“, verdeutlichte Stracke. „Das müssen wir ändern und den Mittelstand wieder in den Blick nehmen. Er sorgt zuverlässig für Arbeitsplätze und für unseren Wohlstand“, erklärte Stracke abschließend.