Da sein, wenn nichts mehr ist, wie es mal war

Kaufbeuren - Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) besuchte die Blicklicht gGmbH in der Alten MOMM-Villa in Kaufbeuren. Anlass für den fachlichen Austausch mit den Blicklicht-Gründerinnen war das einjährige Bestehen der gemeinnützigen Einrichtung zur Palliativpflege.  

Der Abgeordnete, der auch als Stadtrat in Kaufbeuren aktiv ist, hatte seine Gratulation zum einjährigen Bestehen der Blicklicht gGmbH mit einem Gesprächsangebot verbunden. Das hatten Melanie Buchmüller, Michaela Bauschmid und Claudia Bäurle gerne angenommen. Sie sprachen mit Stracke über ihre Aufgaben rund um die Themen Sterbebegleitung, Tod und Trauer, über den Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und über geplante weitere Angebote.   Am 1. April 2023 gründeten Claudia Bäurle, Michaela Bauschmid, Gudrun Flaig und Melanie Buchmüller die gemeinnützige Organisation Blicklicht in Kaufbeuren. Die erfahrenen Palliativfachkräfte bieten auf breiter Ebene Unterstützung und Beratung für Menschen, die mit Sterben, Tod, Verlust und Trauer konfrontiert sind. Das Team besteht aus den Gründerinnen sowie rund 40 ehrenamtlichen Mitarbeitern und wirkt nicht nur im Stadtgebiet von Kaufbeuren, sondern auch im weiteren Umkreis bis Buchloe.  

Die Blicklicht gGmbH unterstützt Betroffene und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase und bietet eine 24-Stunden-Rufbereitschaft. Dies sei nur möglich, weil so viele Menschen ehrenamtlich mitarbeiteten, betonten die Gründerinnen. Mehr als 40 Helferinnen und Helfer konnten sie im ersten Jahr ihres Bestehens bereits für die gGmbH gewinnen, berichteten sie. Insgesamt verstehe sich die Blicklicht gGmbH als Teil eines Netzwerkes rund um die Pflege und Beratung in der letzten Lebensphase. "Blicklicht ergänzt nicht zuletzt mit seiner 24-Stunden-Rufbereitschaft das bestehende Angebot rund um Hospizarbeit und Sterbebegleitung in unserer Stadt und Region", lobte Stracke. Was Haupt- und Ehrenamt hier leiste, sei einfach großartig, betonte er. "Die Freude, Menschen in herausfordernden Situationen wie einer schweren Erkrankung individuell beraten und begleiten zu können, sowie die positive Grundhaltung stehen hier neben dem immensen Fachwissen und der Erfahrung spürbar im Vordergrund", so der Abgeordnete.  

Da mit den Krankenkassen die ehrenamtliche Begleitung stets erst nach Abschluss des Falls pauschal abgerechnet werden kann, mussten die Gründerinnen der Blicklicht gGmbH zunächst gemeinsam alle Leistungen und Neuanschaffungen vorfinanzieren. Dankbar sei man deshalb für jegliche Spenden. Zudem sei man dabei, sich mit Fort- und Weiterbildungskursen für Einrichtungen in der Kranken-, Alten- und Behindertenhilfe ein weiteres wirtschaftliches Standbein zu schaffen. Für die Zukunft plane Blicklicht auch eine stärkere palliative Begleitung in den Pflegeheimen und werde hier mit der Lebenshilfe stärker zusammenarbeiten, so die Gründerinnen.  

Wie Stracke mitteilte, hat die CDU/CSU-Bundestagsfraktion von der Ampelregierung im Mai in einem Antrag eine systematische Überprüfung und Verbesserung der Palliativversorgung und Hospizarbeit gefordert. Es gelte, so der Abgeordnete, die Umsetzung des 2015 beschlossenen Hospiz- und Palliativgesetzes kritisch zu überprüfen und Anpassungsvorschläge zu erarbeiten. "Eine gute Hospiz- und Palliativversorgung ist Ausdruck einer solidarischen Gesellschaft und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", so Stracke.  

Von der Arbeit der Blicklicht gGmbH zeigte er sich begeistert. "Mit wie viel Enthusiasmus, Idealismus, gepaart mit Fachwissen und langjähriger Erfahrung Sie sich den Herausforderungen stellen, ist großartig. Wie ansteckend die Begeisterung ist, zeigt sich allein schon daran, dass in nur einem Jahr mehr als 40 ehrenamtlich Mitwirkende gewonnen werden konnten", lobte er abschließend das herausragende Engagement der der Blicklicht-Gründerinnen.